Bernd Lorenz feierte seinen
60. Geburtstag

(Auszug aus einem Bericht von Klaus Zopp/Braunschweiger Zeitung)
 
Pokale, Plaketten, Urkunden und Fotos aus vielen Jahrzehnten - die zahlreichen Trophäen im Reihenhaus von Bernd Lorenz bilden einen Blickfang und verweisen auf die außergewöhnliche, fast 50 Jahre andauernde Karriere eines Tischtennisspielers, der in diesen Tagen seinen 60. Geburtstag feierte.
Den ersten Kontakt mit dem kleinen Zelluloidball bekam Lorenz während der Übungsabende im Harzklub. 1956 schloss sich der damals Zwölfjährige dem MTV Wolfenbüttel an. Bereits 1958 qualifizierte er sich für die Jugendlandesmeisterschaften. Zwei Jahre später erreichte Lorenz sogar die beiden Finals bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Berufungen für die Länderspiele gegen England, Belgien und Österreich resultierten aus diesen Erfolgen.
Die höchste Stufe der Erfolgsleiter betrat "Sachse" Lorenz, wie er von seinen Freunden genannt wird, 1961: in Koblenz wurde er Deutscher Jugendmeister.
Eine weitere Steigerung wurde 1962 bei den Europameisterschaften der Männer in der ausverkauften Berliner Deutschlandhalle durch eine umstrittene Funktionärsentscheidung zunichte gemacht. An der Seite von Ernst Gomolla (MTV Salzgitter) verwandelte Bernd Lorenz im fünften Satz den Matchball zum 22:20. Ein Protest der jugoslawischen Delegation führte im Nachhinein zu einer Wiederholung des Ballwechsels und zur Niederlage "und damit zu meiner größten sportlichen Enttäuschung" , bedauert der Wolfenbüttler noch heute.
In der Männerklasse qualifizierte sich Bernd Lorenz viermal für nationale und dreimal für internationale Titelkämpfe sowie einmal für das Bundesranglistenturnier. Daneben wurde der dreifache Opa von vier Enkelkindern 1967 und 1968 während seiner Bundeswehrzeit Nato-Meister. Erweitert wird die Bilanz durch drei norddeutsche, 24 Bezirks- und 27 Kreismeistertitel. Die jüngsten Meisterehrungen wurden ihm als 59-jährigen bei den Landesmeisterschaften zuteil.
Seit 1997 gehört Bernd Lorenz der ersten Tischtennis-Mannschaft im ESV Wolfenbüttel an, wo er bis heute in der Bezirksliga im oberen Drittel erfolgreich ist. Im Sommer tauscht "Sachse" das Sportgerät und schlägt kaum weniger gefühlvoll beim Tennis gegen den größeren Filzball.