ESV-Wandergruppe zurück aus der „Alpenwelt Karwendel“
Die diesjährige Wanderwoche der Wanderabteilung des ESV vom 12.bis 19.09. war wieder ein voller Erfolg .
Begünstigt durch sonniges Wetter verlebten wir wunderschöne Tage im Wanderparadies Mittenwald und Umgebung mit dem Traumpanorama des Karwendel ! Allerdings war bei unserer Ankunft noch regnerisches Wetter und oberhalb von 1500 m lag Neuschnee.
Mittenwald ist eine reizvolle Kleinstadt mit der typisch bayrischen Architektur mit üppig blumengeschmückten Balkons. Die Häuser sind mit Lüftlmalerei kunstvoll gestaltet. Der idyllische Luftkurort liegt in einem sonnigen Hochtal zwischen Karwendel und Wetterstein, die zum Greifen nahe waren; bei klarem Wetter reichte der Blick bis zur Zugspitze. Wir genossen die wenig berührte Natur und die gesunde Mittelgebirgsluft.
Unsere Tagestouren vom Hotel aus in die umliegende Bergwelt und Seenlandschaft waren wiederum hinsichtlich Zeitaufwand, Wanderstrecke und Schwierigkeitsgrad perfekt vorbereitet, so daß alle Teil nehmer an den abwechslungsreichen Wanderungen mitmachen konnten; sie lagen täglich zwischen 12 und 18 km. Bei regnerischem Wetter war unser erstes Ziel die Leutaschklamm an der deutsch-österr. Grenze. Ein kühner Steig ließ uns vom 23 m hohen Wasserfall in eine atemberaubende, bis zu 75 m tiefe und ca. 4000 m lange Klamm eintauchen. Rauschende Kaskaden, Strudel und Wasserwirbel begleiteten uns bis zum Ausgang der „Geisterklamm“, wo uns das in 1024 m Höhe gelegene „ Leutascher Klammstüberl“ zur Rast einlud.
Die Klamm ist mit einem gigantischen 800 m langen Steg und einer metallenen, frei schwebenden Panoramabrücke zu begehen. Die Brücke ist aus Leichtmetall und wurde zum Einbau per Hubschrauber eingeflogen; sie stellt eine kühne und beeindruckende architektonische Ingenieurleistung dar.
Am folgenden Tag wartete eine körperliche Herausforderung auf uns: der Aufstieg zur Mittenwalder Hütte in 1518 m Höhe hatte es in sich! Bei strahlendem Sonnenschein war ein Höhenunterschied von ca. 600 m zu überwinden. Die Hütte liegt halbhoch mitten in den Felsen des Karwendelmassivs. Oben kamen wir ziemlich erschöpft an, wurden aber mit einem herrlichen, überwältigenden Panoramablick belohnt, der uns die Strapazen des zweistündigen Aufstiegs vergessen ließ. Über uns – zum Greifen nahe – kahle Kalkberge, im Tal saftig grüne Almwiesen, kristallklare Bergseen und die türkisblaue Isar. Nach einer zünftigen Brotzeit und erfrischenden Getränken auf der Hütte machten wir uns wieder auf den steinigen Rückweg. Nach erholsamen Bade- oder Saunagenuß in unserem Hotel klang der erlebnisreiche und anstrengende Tag mit einem reichlichen und geschmackvollen Abendessen aus.
Am vorgesehenen wanderfreien Sonnabend wurde der Plan auf allgemeinen Wunsch aus besonderem Anlaß kurzfristig geändert. Mit dem Wanderbus fuhren wir in das Bilderbuchdorf Krün mit seinem ländlichen Charme. Dort fand traditionell der alljährliche Almabtrieb statt, der der schönste und farbenprächtigste in der Umgebung sein sollte. Dies traf in der Tat zu; die vielen Zuschauer konnten sich an den Kühen erfreuen, die von den Sommerweiden zurückkehrten und liebevoll mit farbenfrohen, kunstvollen Gestecken am Kopf geschmückt waren. Ein Besuch des Bauernmarktes und eines Bierzeltes rundeten den Vormittag ab. An der Isar entlang wanderten wir nach Mittenwald zurück. Der Nachmittag stand uns zur Stadtbesichtigung, zum Besuch des Geigenbaumuseums oder des Kurkonzertes zur freien Verfügung. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, die reizvolle historische Fußgängerzone aufzusuchen, wo uns die Gastronomie zu bayrischen Schmankerln einlud.
Die vorletzte Wandertour führte uns mit dem Wanderbus zur Talstation des Hohen Kranzberg. Mit dem Sessellift schwebten wir bei strahlendem Sonnenschein bis zur Bergstation St. Anton auf 1223 m Höhe, die restliche Strecke bis zum Gipfelhaus auf 1391 m Höhe bewältigten wir zu Fuß. Das Wetter lud zum Verweilen ein und beschenkte uns mit einem traumhaften Blick in die von der Eiszeit geprägte Landschaft mit sanften Tälern und glitzernden glasklaren Bergseen. In der frischen Bergluft und bei warmen Temperaturen stärkten wir uns auf dem Rückweg am Ferchensee bei Kaffee und Kuchen. Wir gingen durch das romantische Laintal, über blühende Wiesen und unverbaute Natur zurück zu unserem Hotel.
Unser letztes Wanderziel war der Ort Wallgau, den wir wieder mit dem Wanderbus anfuhren. Nach einer Ortsbesichtigung mit Kirche und einer kleinen Mariengrotte wanderten wir an der Isar entlang nach Krün. Bei der am Wege liegenden kleinen Kapelle“ Maria Rast „ wurde ein rustikales Frühstück zu Stärkung eingenommen, bevor es weiter über – die eiszeitlich gestalteten Buckelwiesen und am Schmalensee entlang bis zur Goas-Alm ging. Dort kehrten wir kurz ein und wanderten zu unserem Hotel zurück..
Zum Abschluß unserer Wanderwoche waren sich alle einig: es war wieder ein Volltreffer mit toller Stimmung, gemütlichem und harmonischem Beisammensein und viel Spaß neben der sportlichen Betätigung. Mittenwald ist eine (weitere) Reise wert.
Das Jahr 2012 der ESV-Wanderabteilung klingt mit einer Harzwanderung vom Torfhaus über Braunlage , Oderbrück, Achtermann zum Wurmberg sowie der traditionellen Braunkohlwanderung – in diesem Jahr durch den Oderwald nach Kissenbrück – aus. Den Abschluß bildet eine Wanderung um Wolfenbüttel mit anschl. Adventsfeier im Vereinsheim Okerstadion.
Die Mitglieder der Wandergruppe treffen sich an jedem zweiten Dienstag im Monat im Vereinsheim zum Gedankenaustausch und zur Besprechung des Veranstaltungsprogramms. Dort werden auch die einmal im Monat stattfindenden Wandertouren festgelegt, die sich zwischen 12 bis 18 km bewegen. Interessenten sind willkommen daran teilzunehmen.
Für weitere Fragen und Informationen ist der Vorsitzende der Wander- abteilung ,Gerhard Niedzwiedz, unter der Telefonnummer 05331-43093 zu erreichen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich auf der Homepage des ESV unter www.esv-wf.de zu informieren. –