Artur noch einmal Vereinsmeister

Er hat drei Gänge herunter geschaltet und spielt jetzt auf der anderen Seite des Elms, ohne Fahrtzeiten zum Training. Aber noch einmal ließ er erkennen, was ihn zum erfolgreichsten Tischtennisspieler des ESV der letzten zwei Jahrzehnte gemacht hat: technische Brillanz, die auch vor Material nicht zurückschreckt, ein gutes Auge für die Schwachstellen des Gegners sowie eine Ruhe und Konzentration, an der Kantenbälle genauso abprallen wie Publikumsgetöse. So hat er sich zum Abschied im Einzel noch einmal die Krone aufgesetzt, zum nunmehr neunten Mal. Auch im Doppel hat es ihn an der Seite von Philipp ins Endspiel getragen, wo sie dann jedoch Daniel und Klaus den Vortritt lassen mussten.

21 Teilnehmer sind guter Durchschnitt und verlangen einen straffen Zeitplan, um die Endspiele nicht vor leeren Rängen austragen zu müssen. Diese Aufgabe ist seit Jahren bei Detlev in den besten Händen. Erst die Gruppenphase der Einzelkonkurrenz, dann die ersten Doppel, derweil die Einzelergebnisse ausgewertet und die Zwischenrunde zusammengestellt wird. Zeit und Aufmerksamkeit, um selbst erfolgreich mitzuspielen, bleibt dabei auch noch.

Die Vorrunde im Einzel überstehen Sebastian und Artur ohne Satzverlust, Michael muss gegen Detlev kämpfen. Dahinter qualifizieren sich Stefan, der viel Mühe mit Andreas hat, und Sascha. In Gruppe 4 gehen Klaus und Daniel über die volle Distanz, Klaus hat das bessere Ende für sich, aber beide kommen weiter.

In der zweiten Gruppe fehlt nicht viel daran, dass dies noch einem Klaus gelingt. Er nimmt Philipp das Spiel und Leo einen Satz ab, aber das reicht am Ende nur zur Punktgleichheit. Leo kann die Steilvorlage nicht nutzen, verliert etwas zu deutlich gegen Philipp und muss diesem mit einem Satz Unterschied den Platz in der Hauptrunde überlassen.

Im Doppel sieht sich Leo zusammen mit Sascha gleich wieder Philipp gegenüber, und auch diesmal wendet sich das Blatt gegen ihn. Philipp und Artur behalten nicht nur in diesem Spiel die Oberhand, sondern können sich auch gegen Stefan und Gerd sowie gegen Sebastian und Michael durchsetzen. Endspielgegner sind nach Siegen über Claus und Klaus sowie über Andreas und Thomas die Kontrahenten der Gruppe 4, Klaus und Daniel.

Über so viel Ballzauber sollte und musste das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Aus vielen Sach- und einigen Geldspenden stand ein bewusst etwas fleischreduziertes, aber dennoch reichhaltiges und abwechslungsreiches Buffet zur Verfügung, dem eifrig zugesprochen wurde. Gelegenheit und Themen zum Smalltalk gibt es immer, und erfreulicherweise ist die gesamte Veranstaltung offenbar so attraktiv, dass neben Familienangehörigen auch wieder eine beachtliche Anzahl von Abteilungsmitgliedern in die Halle begrüßt werden konnten, die nicht ins eigentliche Spielgeschehen eingreifen wollten.

Zurück zum Spielbetrieb. Artur hat weder gegen seinen Doppelpartner noch gegen Klaus etwas zu verschenken. Daniel schlägt Michael, muss sich dann aber Sebastian beugen, der damit wie in vielen Jahren zuvor wieder ins Finale einzieht. Seit langem mit einer kurzen Unterbrechung die souveräne Nummer 1 im Verein, will es mit dem Sieg der internen Meisterschaft einfach nicht klappen. Eine engagierte Begegnung, zwei Spieler, die sich bestens kennen, hier kurze Abnahmen, Defensive, Konter und Kampf, dort Halbdistanz, wohldosierter Vorwärtsdrang und stoische Ruhe. Einen Satz kann er für sich verbuchen, dann muss er seinem Vorgänger an der Spitze der Vereinsrangliste gratulieren und sich ein weiteres Jahr gedulden.

Das Spiel um Platz 3 im Einzel kann Klaus gegen Daniel für sich entscheiden, um unmittelbar danach mit genau diesem und dessen erkennbarer Enttäuschung das Doppelendspiel zu bestreiten. Es stehen sich dort zwei ähnlich zusammengesetzte Paare gegenüber, jeweils ein Routinier und ein junger Wilder. Man kennt sich gegenseitig sehr gut, aber Artur und Philipp können auf keine Wettkampferfahrung miteinander zurückgreifen. Macht das am Ende den Unterschied? Schwer zu sagen, aber jedenfalls entscheiden Klaus und Daniel die Begegnung für sich und holen den “Pott”. Im Spiel um Platz 3 behaupten sich Sebastian und Michael gegen den Abteilungsleiter und seinen Stellvertreter.

Unmittelbar im Anschluss nahmen Letztere gemeinsam die Siegerehrung vor, die wieder einmal im Hinblick auf die Geschenkausbeute keine Verlierer kannte. Die Pokale wurden an die Sieger verliehen, aber auf dem Gabentisch war unabhängig von der Platzierung für jeden etwas da. Und für die in der Abteilung besonders Engagierten gab es darüber hinaus noch ein extra “Danke schön”.

Zu Lob und Anerkennung gab es offenbar insgesamt hinreichend Anlass: Detlev und Thomas freuten sich über die rege Teilnahme, der Vorstand repräsentiert durch Harry hob die Erfolge insbesondere in der Nachwuchsarbeit hervor und die Teilnehmer brachten ihre Zustimmung und ihren Dank für die gelungene Gestaltung der Veranstaltung zum Ausdruck. Der alljährliche Wettkampf gegeneinander ist entschieden, jetzt geht es zurück in den gemeinsamen Wettkampf miteinander.

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