Mit einer gerechten Punkteteilung gegen Dauerkonkurrent Lichtenberg und deutlich positiver Gesamtbilanz beendet die 1. Mannschaft eine sehr erfolgreiche Saison auf einem hervorragenden 4. Tabellenplatz in der Bezirksoberliga.
Seichter Ausklang
Ein wenig Symbolkraft hat es ja schon, wenn ausgerechnet der MTV Lichtenberg zum Abschluss der Saison in die Sporthalle der Wilhelm-Rabe-Schule kommt. Wer denkt da nicht an diesen Sonntag vor knapp einem Jahr, als es in der Relegation für den ESV um den Verbleib in der Bezirksoberliga ging. Ein Sieg hätte es sein sollen, eigentlich sein müssen. Mit einer gewaltigen Energieleistung ist es dann gerade noch ein Remis geworden. Es folgte ein wochenlanges Zittern bis zur Erlösung. Wie anders die Vorzeichen diesmal. Beide Mannschaften haben eine ordentliche Saison gespielt, sich aus allen Abstiegsspekulationen heraus gehalten, und jetzt bräuchten die Lichtenberger einen Sieg, um den ESV noch aus dem Oberhaus der Tabelle zu vertreiben.
Nun, daraus wurde nichts, es gab wieder ein Remis, aber das spielte fast eine untergeordnete Rolle. Der sportlich Unterhaltungswert der Partie blieb überschaubar. Artur und Matthias punkten als Doppel 1, Klaus und Steffen reicht als Doppel 3 der Schongang zum Sieg. Artur ist gut aufgelegt und lässt heute nichts liegen. Auch Michael zieht unbeirrt seine Kreise und gerät nie ernsthaft in Bedrängnis. Matthias liefert sich ein sehenswertes Topspin-Duell mit Lichtenbergs Kris Bunke, zieht aber am Ende den Kürzeren. Und Steffen tut das, was er jetzt schon seit Jahren am häufigsten tut: an die Platte gehen, Schläger hinhalten, shake hand mit dem Gegner und Glückwünsche entgegen nehmen.
Der Eisberg kann fliegen
Warum die Mannschaft ihn „Iceman“ nennt, das versteht man schon, wenn man als Schreibknecht nur mal ein Fotoshooting möchte. Viel bemerkenswerte ist aber das, was mit der steilen Formkuve gemeint ist: in die Saison gestartet an Position 5, zur Winterpause ins mittlere Paarkreuz gewechselt, zweimal oben ausgeholfen und dabei eine Bilanz von 24:7 erzielt. Damit gehört er zu den drei erfolgreichsten Spielern der Liga und hat sich nach TTR-Punkten sogar an Sebastian vorbei an die Spitze der Vereinsrangliste geschoben. Und offensichtlich ist das kein Strohfeuer, die Tendenz ist seit fast 5 Jahren stabil steigend, in dieser Saison hat er abgehoben.
Etwas unbemerkt, weil nicht ganz so spektakulär, hat Michael mit einer Bilanz von 15:11 ebenfalls einen erheblichen Beitrag zum Saisonerfolg geleistet. Auch bei ihm zeigt die Kurve von der Tendenz her seit Jahren nach oben. Um über 100 Punkte hat er sich über die letzten 6 Jahre verbessert.
Natürlich kommt man auf der Suche nach Erfolgsfaktoren nicht an den Doppeln vorbei: zwei mit deutlich positiver, eines mit ausgeglichener Bilanz. Sie senden häufig ein Aufbruchsignal für den ganzen Spieltag. Und allein sechsmal in der abgelaufenen Saison konnte das Entscheidungsdoppel am Ende des Spieltages den knappen Sieg erringen oder wenigstens einen Punkt zum Remis festhalten.
Ein gutes Pferd …
Nein, nicht wieder gerade so drüber, nicht wieder Relegation, nicht wieder wochenlang zittern – das war das erklärte Ziel, und das wurde mehr als erreicht. In der Hinrunde sonnte man sich einige Zeit gar an der Tabellenspitze, der Spielplan hat ein wenig geholfen. Aber die Mannschaft hat diesen Exkurs genauso besonnen weggesteckt wie den Erfolgseinbruch um den Jahreswechsel. „Wir müssen uns das Glück auch wieder erarbeiten.“ hatte Sebastian im Februar gefordert, und genau das ist passiert. Der ESV-Zug kam nicht zum Stillstand, nur weil vorn nicht genug gezogen wurden, sondern aus der Mitte und von hinten kamen genug Schubkräfte, um ihn wieder auf Tempo zu bringen.
Verbleib in der BL, Aufstieg in die BOL, Verbleib in der BOL – drei Jahre in Folge Relegation, dreimal Nachsitzen. Diesmal geht’s entspannt und rechtzeitig in die Spielpause, mit einer erfolgreichen Saison im Rücken und guten Aussichten für die Zukunft.